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Tollwut Impfung Hund: unverzichtbar für den Tierschutz

Tollwut Impfung Hund: unverzichtbar für den Tierschutz

Die Tollwut gehörte lange Zeit zu den gefürchtetsten Krankheiten. Dank umfangreicher Impfkampagnen ist die klassische Variante in der Schweiz seit 1998 ausgerottet. Mit der Tollwutimpfung sind Hunde und Heimtiere wie Katzen und Frettchen trotzdem auf der sicheren Seite, denn für infizierte Tiere gibt es eine gesetzliche Tötungspflicht. Wenn du mit deinem Hund die Schweizer Grenze passierst und in die EU einreist, benötigt dein Tier aufgrund der Vorschriften ohnehin den Nachweis einer gültigen Immunisierung. Alles zur Tollwutimpfung beim Hund erfährst du hier.

Gegen welche Krankheit hilft die Tollwutimpfung des Hundes?

Die Tollwut ist eine hauptsächlich durch Füchse, Marder und Dachse übertragene Wildkrankheit. Das betroffene Tier reagiert auf das Virus zunächst mit Verhaltensänderungen, später mit Lähmungserscheinungen und Muskelkrämpfen. Zu den weiteren Symptomen gehören:

  • Vermehrter Speichelfluss und Schluckbeschwerden und infolgedessen schäumendes Maul
  • Verlust der natürlichen Scheu
  • Juckreiz an der Bissstelle
  • Angst vor Wasser
  • Fieber

Bei der Tollwut unterscheidet man eine rasende und eine stille Wut, das heisst, dass bei einigen Tieren weder eine gesteigerte Aggressivität noch Hyperaktivität zu erkennen ist. Etwa vier bis zehn Tage nach dem Auftreten der Symptome ist das Tier zumeist tot. Anfällig sind alle Säugetiere einschliesslich des Menschen.

Weshalb ist die Tollwutimpfung beim Hund wichtig im Sinne des Tierschutzes?

Es gibt neben der klassischen, häufig von Fleischfressern übertragenen, in der Schweiz ausgerotteten terrestrischen Tollwut eine weitere gefährliche Variante. Nach wie vor sind nämlich Fledermäuse potenzielle Überträger. Die Fledermaustollwut ist zwar im medizinischen Sinne eine eigenständige Erkrankung, die Viren gehören aber ebenfalls zum Genus Lyssavirus. Während es sich bei der klassischen Tollwut um den Lyssavirus Genotyp 1 handelt, sind für die Fledermaustollwut das Bokeloh Bat Lyssavirus sowie das European Bat Lyssavirus 1 und 2 verantwortlich. Sämtliche vom Tierarzt eingesetzten Impfstoffe schützen auch gegen diese Erreger. Deinen Hund zu impfen, ist daher praktizierter Tierschutz.

Wie erfolgt die Tollwutimpfung beim Hund?

Während die Füchse in der Schweiz den Impfstoff oral aufnahmen, ist beim Hund die Injektion durch den Tierarzt üblich. Die Häufigkeit richtet sich nach den Vorgaben des Impfherstellers. Früher war eine jährliche Auffrischung notwendig. Inzwischen gibt es Impfstoffe, die für drei Jahre zugelassen sind. Ihre Erstimpfung erhalten Welpen ab einem Alter von zwölf Wochen. Für die Grundimmunisierung ist keine zweite Spritze erforderlich.

Gibt es die Tollwutimpfung auch für Katzen und Frettchen?

Selbstverständlich gibt es auch für Frettchen und Katzen einen Impfstoff gegen Tollwut. Auf Reisen ist eine Tollwutimpfung für diese Tiere sogar gesetzlich vorgeschrieben. Das Impfschema gleicht dem des Hundes. Tollwutimpfungen sind sogar für Pferde erhältlich. Kaninchen, Mäuse, Eichhörnchen und Ratten sind weniger empfänglich. Ein Impfen ist bei diesen Heimtieren unüblich.

Ist die Tollwutimpfung beim Hund Pflicht für Reisen innerhalb der EU?

Ganz egal, ob Hund, Katze oder Frettchen: Bei der Einreise in die EU und Drittstaaten ist ein gültiger Heimtierausweis erforderlich. Vor dem Jahr 2012 geborene Tiere benötigen ausserdem eine gut lesbare Tätowierung im Ohr. Später geborene Hunde, Katzen und Frettchen sind mit einem Mikrochip zu taggen. Zu den Einreisebestimmungen gehört auch eine gültige Tollwutimpfung. Das Reisen mit Hund ist den jeweiligen Vorschriften der Länder gemäss nur mit Tieren ab einem Alter von mindestens zwölf Wochen möglich. Entsprechend der EU-Verordnung erhalten ab zwölf Wochen alte Welpen ihre erste Impfung. Bis ein ausreichender Impfschutz vorhanden ist, vergehen noch einmal 21 Tage. Diese drei Wochen rechnest du hinzu und kommst somit auf ein Mindestalter von 15 bis 16 Wochen. In Österreich genügt eine Tollwutunbedenklichkeitsbestätigung deines Tierarztes oder der Behörde, damit du mit einem zwölfwöchigen Welpen einreisen kannst. In folgenden Ländern ist die Einfuhr des Hundes frühestens ab 15 Wochen möglich:

  • Deutschland, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Grossbritannien und Irland
  • Kroatien, Italien, Spanien, Malta, Portugal, Zypern, Griechenland
  • Schweden, Norwegen, Polen, Lettland, Ungarn

Alle Vorschriften gelten sowohl für Einreise- als auch für Durchreiseländer.

Wie hoch ist das Ansteckungsrisiko für die Tollwut bei einem Kontakt mit anderen Tieren?

Für Hunde, Frettchen, Katzen sowie für andere Tiere und theoretisch auch für den Menschen birgt der Kontakt mit infizierten Krankheitsträgern ein erhebliches Risiko. Ausserhalb des Körpers verliert das Virus rasch seine Wirksamkeit. In Kadavern hält sich der Erreger jedoch verhältnismässig lange, weshalb auch tote Tiere zu meiden sind. Eine Ansteckung ist bei einem Kontakt mit den Schleimhäuten möglich. Die häufigsten Infektionsursachen sind jedoch Kratz- und Bissverletzungen. Besonders gefährlich ist es, wenn der Speichel des Tollwutträgers in die Wunde gelangt. Die einzige Möglichkeit, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern, ist die sofortige passive und aktive Impfung direkt nach dem Biss.

Wie hoch ist das Risiko für den Hund, in anderen Ländern an Tollwut zu erkranken?

In vielen Ländern der Erde ist die Tollwut noch ein ernstes Problem. Ist dein Hund geimpft, dann besteht auf eurer Reise keine Gefahr. Die meisten Risikogebiete befinden sich in Afrika und Asien. Betroffen sind vor allem ländliche Gebiete in Ägypten, Marokko, Tunesien, Mexiko, Bali, Südafrika und der Türkei. Der Kontakt mit fremden Katzen und Hunden ist zu vermeiden. Gegebenenfalls ist auch für dich eine Tollwutimpfung sinnvoll, wenn du in diese Länder reist.

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